Lieben ist ein süßes Leiden,
wenn’s nicht bitter wird durch scheiden.
Bittres will ich dennoch leiden,
dass ich Süßes nicht darf meiden.
Mein Herz ist leer, ich liebe dich nicht mehr
Mein Herz ist leer,
ich liebe dich nicht mehr.
Erfülle mich!
Ich rufe bitterlich nach dir.
Im Traume zeig dich mir
und neig dich zu mir her!
Erfülle mich mit dir
auf ewiglich!
Ich trag’s nicht mehr,
ich liebe dich zu sehr.
Habe den Frühling verschlafen
Habe den Frühling verschlafen,
bin erst im Herbst aufgewacht,
will mich die Liebe bestrafen,
für Wortbruch letzter Winternacht?
Du ziehst durch mein Leben wie ein spiegelnder Fluss
Du ziehst durch mein Leben wie ein spiegelnder Fluss,
trägst Berge davon mit silbernem Fuß.
Wie der Herbsttag durchsichtig erhellst du die Welt;
Du bist zart wie ein Blatt, das im Frost hinfällt,
kostbar vom Geblüt wie die Blume des Wein,
das Land, das dich trägt, wird ein Edelstein.
Du und ich! Wunschlose Seligkeit strömt deine Nähe über mich
Du und ich!
Wunschlose Seligkeit strömt deine Nähe über mich.
Der Alltag wird zur Sonntagszeit,
unsterblich schlingt das Leben sich um uns.
Und Menschengöttlichkeit fühl ich bei dir durch dich.
Was einst gewesen, weiß ich kaum.
Die enge Welt wird weiter Raum.
Und Holz wird Eisen, Eisen Holz
und Stolz wird Demut, Demut Stolz.
Gar wunderbare Weisen singt dann bei seinem Kreisen
mein Blut im Paradies für mich.
Es haben alle Wünsche Ruh,
ich weiß nicht mehr, wer bist dann du.
Ich weiß nicht mehr, wer bin dann ich.
Ohne Liebe lebe, wer da kann
Ohne Liebe lebe, wer da kann.
Wenn er auch ein Mensch schon bliebe,
bleibt er doch kein Mann.
Süße Liebe, mach‘ mein Leben süß!
Stille nie die regen Triebe, sonder Hindernis.
Schmachten lassen sei der Schönen Pflicht!
Nur uns ewig schmachten lassen,
dieses sei sie nicht.
Möcht‘ mich als Staub vor die Füße dir legen
Möcht‘ mich als Staub vor die Füße dir legen,
will dich bewegen wie die Winde das Laub,
wollt‘ Küsse dir geben, soviel Tropfen im Regen,
Liebe ist blind, doch du, Geliebte, bist taub.
Hätte ich Hände, soviel Blätter die Bäume,
sie alle sollten für dich nur sich regen,
für dich sterb ich stündlich im Lied meiner Träume
und kann mich selbst nur im Traum noch bewegen.
Liebe – sagt man schön und richtig
Liebe – sagt man schön und richtig –
ist ein Ding, was äußerst wichtig.
Nicht nur zieht man in Betracht,
was man selber damit macht,
nein, man ist in solchen Sachen
auch gespannt, was andere machen.
O wie viel Leben, wie viel Zeit
O wie viel Leben, wie viel Zeit
hab‘ ich, als kaum beseelt, verloren,
eh‘ mich die Gunst der Zärtlichkeit
begeistert und für dich erkoren!
Nun mich dein süßer Kuss erfreut,
o nun belebt sich meine Zeit!
Nun bin ich erst geboren!
Weil ich dich liebe
Weil ich dich liebe, bin ich des Nachts
so wild und flüsternd zu dir gekommen,
und dass du mich nimmer vergessen kannst,
hab ich deine Seele mitgenommen.
Sie ist nun bei mir und gehört mir ganz
im Guten und auch im Bösen.
Von meiner wilden, brennenden Liebe
kann dich kein Engel erlösen.